Aktuelle Produkt-Entwicklungen und Praxisberichte
Das Unternehmen Hettmannsperger Bohrgesellschaft, kurz HETTBOHR, wurde bereits 1919 als Brunnenbaufachbetrieb gegründet. Neben dem Brunnenbau beschäftigt sich das Unternehmen mit Baugrundbohrungen, Grundwasserabsenkungen, Grundwassermessstellen, Altlastenerkundung und Geothermie. Im Jahr 2001 erwarben Geschäftsführer Gerhard Breite und sein Mitgesellschafter Volker Tetz die Befähigung nach §20 Sprengstoffgesetz (Gesetz über explosionsgefährliche Stoffe). Seitdem gehört auch die Kampfmittelerkundung zum Tagesgeschäft. HETTBOHR erkundet heute täglich mit fünf Kolonnen auf fünf Baustellen.
HETTBOHR wird beauftragt, um für eine anstehende Bebauung die Sicherheit der ausführenden Firmen zu gewährleisten oder um Gefahr für die Öffentlichkeit abzuwenden, wenn durch historisches Fotomaterial der Verdacht auf eine Kontaminierung besteht. Da diese Arbeit schnell und vor allem gründlich und sicher ausgeführt werden muss, vertraut HETTBOHR unterschiedlichen Sondierungstechniken und unter anderem der Trimble GNSS-Positionierung. Zum Einsatz kommen sowohl passive als auch aktive Sondierungsverfahren für die Oberflächenerkundung. Die nach dem Försterprinzip arbeitenden Sonden erfassen ferromagnetische Gegenstände in unterschiedlichen Tiefen und bestimmen zuggleich die vektorielle Lage ihres Magnetfeldes. Dazu befahren oder begehen die Mitarbeiter das Gelände nach einem digitalen Geländeplan.
Die Positionierung erfolgt mit dem Trimble GNSS-Empfänger SPS855. Wird ein magnetisches Feld erfasst, werden die von der Sonde gemessenen Vektordaten mit den Positionsangaben des SPS855 zu einem Datensatz zusammengefasst und auf den Geländeplan übertragen. Zusammen mit Trimble SiteTablet und der Feldrechnersoftware SCS900 verfügt HETTBOHR über ein geschlossenes System zur Erfassung, Verarbeitung und Ausgabe der Messpunkte. Das SPS855 eignet sich für die Kampfmitterkundung besonders gut, weil das GNSS-System Daten im NMEA-Format ausgibt und sich gut für die Anwendung konfigurieren lässt.
Der Vorteil der Satellitenpositionierung besteht zum einen in der zeitsparenden Arbeitsweise durch die Vermeidung von manuellen Absteckarbeiten. Zum anderem wird der digitale Geländeplan für die spätere Freilegung durch HETTBOHR und die Entschärfung durch den staatlichen Kampfmitteräumdienst verwendet. Durch die einheitliche Datenbasis werden Fehler weitestgehend ausgeschlossen und die mit dem SPS855 und dem SiteTablet erfassten Anomalien werden schnell wiedergefunden.
Für die Erkundung in tieferen Bodenschichten oder wenn ferromagnetische Störfaktoren eine reine Oberflächensondierung verhindern, führt HETTBOHR sehr engmaschig Bohrungen (alle 1,50 m) durch, um das Erdreich mit den eingeführten Sonden zu erkunden. Tiefensondierungen kommen im Vorfeld von Spezialtiefbauarbeiten wie Tiefengründungen, Bohr- oder Rammpfahlarbeiten oder Baugrundverbesserungen mit Rüttel-Stopfverdichtung zur Anwendung. Tiefensondierungen werden gleichfalls zum Auffinden von per Luftbildauswertungen festgestellten ausgewiesenen Blindgängerverdachtspunkten angewendet, da Bomben je nach Beschaffenheit des Untergrundes bis in einer Tiefe von 6 -8 m und darüber hinaus vorkommen können. Auch bei Tiefenerkundungen kommt das Trimble SPS855 zum Einsatz.
Hilfreiche Hinweise zum Thema Kampfmittelerkundung können auch aus der Info-Broschüre „Kampfmittelfrei Bauen“ der deutschen Bauindustrie unter www.kampfmittelportal.de entnommen werden.
Hettmannsperger Bohrgesellschaft mbH
Geschäftsführer Gerhard Breite
(Brunnenbauermeister, Befähigter nach §20 SprengG, Koordinator Kampfmittelerkundung)
Industriestraße 22
76470 Ötigheim
Tel.: 07222 96877-0
Fax: 07222 96877-11